Langzeit-Covid – warum? | Medizin

Einige Menschen haben bekanntermaßen auch Jahre, nachdem sie COVID-19 hatten, immer noch Symptome wie anhaltende Müdigkeit, Gedächtnisprobleme und Muskelschmerzen. Dieses Phänomen ist bekannt unter "Langzeit-Covid". Wissenschaftler nehmen an, dass es verschiedene Gründe für diese anhaltenden Beschwerden geben könnte. Einer davon könnte sein, dass das Virus dauerhaft im Körper bleibt und das Immunsystem ständig aktiviert.

So diskutierten auch US-amerikanische Forscher im Rahmen einer Konferenz zu diesem Thema und haben ihre Ergebnisse vorgestellt: Es zeigt sich dabei, dass sogar noch lange nach der Infektion Spuren des Virus im Blut und in Gewebeproben nachweisbar sind. Besonders bei Menschen, die schwer an Covid-19 erkrankt waren, haben die Forscher häufiger Anteile des Virus im Körper gefunden. Das bedeutet, dass das Virus auch bei Menschen, deren Immunsystem normal funktioniert, länger im Körper bleiben und zu anhaltenden Infektionen führen kann.

Man hofft vor dem Hintergrund dieser Erkenntnisse nun, dass bestimmte antivirale Medikamente oder spezielle Antikörper das Virus aus dem Körper entfernen und somit die Ursache für LangzeitCovid bekämpfen könnten. Klinische Studien werden zeigen, ob diese Methoden funktionieren. Es gibt aber auch noch weitere Gründe für Langzeit-Covid. So könnten beispielsweise weitere Autoimmunreaktionen durch das Virus ausgelöst oder andere Viren im Körper wieder aktiviert worden sein.

Die Wissenschaftler weisen ebenfalls darauf hin, dass bei solchen Patienten, die durch die Infektion oder notwendige Therapien körperliche Schäden erlitten haben, in vielen Fällen eine traditionelle Rehabilitationsbehandlung Abhilfe schaffen könnte, um zunächst die Grundverfassung des Körpers zu stärken.

COVID-19 Virus Can Stay in the Body More Than a Year after Infection. Pressemitteilung 3/2024