Mehr (Haut-)Erkrankungen durch zugenommene Waldbrände

In Nordkalifornien und Kanada toben aktuell massive Waldbrände, und auch in Deutschland nimmt durch den Klimawandel die Gefahr zu. Die gesundheitlichen Auswirkungen sind vielseitig: Asthma, COPD, Herzinfarkte, Schlaganfälle, aber auch Hauterkrankungen könnten zunehmen. Bei Waldbränden werden Schadstoffe wie Feinstaub, Kohlenmonoxid, Stickoxide und flüchtige organische Verbindungen freigesetzt. Zudem können je nach verbranntem Material Schwermetalle wie Blei und Quecksilber in die Atmosphäre gelangen. Diese Substanzen sind ähnlich schädlich wie Zigarettenrauch. 

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sieht in Feinstaub die größte Gefahr für die Gesundheit. Feinstaub kann Entzündungen und Zellstress im menschlichen Körper auslösen. Untersuchungen zeigen Verbindungen zwischen Reizungen der Atemwege, eingeschränkter Lungenfunktion, verschlimmertem Asthma und einer Zunahme von Herzinfarkten in Regionen, die von Waldbränden betroffen sind. 

Waldbrände haben aber auch Auswirkungen auf die Hautgesundheit und führen zu einer Zunahme von Juckreiz und atopischer Dermatitis sowie von Schuppenflechte, der sogenannten Psoriasis. Die Anzahl der Menschen, die infolge von unerträglichem Juckreiz medizinische Hilfe suchten, stieg um 82 % bei den Erwachsenen und um 29 % bei den Heranwachsenden. Laut Aussagen der Wissenschaft ähneln die gesundheitlichen Folgen von Waldbrand auch denen anderer Luftverschmutzungsquellen. Sie sind jedoch oft stärker und konzentrierter. Der Rauch kann aber auch über weite Strecken transportiert werden und infolgedessen recht weit entfernte Gebiete belasten. 

Fadadu, R.P. Association of Wildfire Air Pollution With Clinic Visits for Psoriasis JAMA Netw Open 1/2023