Gut erholt und gesund wünschen sich viele ihre Rückkehr aus dem wohlverdienten Sommerurlaub. Doch woran kann es liegen, wenn zuhause plötzlich juckende Rötungen, Quaddeln und manchmal auch schwerwiegende anaphylaktische Reaktionen auftreten?
Das Berliner Zentrum für Reise- und Tropenmedizin weist darauf hin, dass Erkrankungen aufgrund von Parasiten wie beispielsweise Bettwanzen und Flöhe eindeutig zunehmen. In Berlin beispielsweise haben sich die Fälle von Bettwanzen von 2013 auf 2014 verdoppelt. Ein Grund dafür liegt darin, dass die Deutschen beruflich und privat zunehmend in fremde Länder reisen.
Außerdem führt der abnehmende Einsatz von Insektiziden dazu, dass insbesondere Bettwanzen weltweit zunehmen. Mittlerweile gehören sie zu den häufigsten Mitbringsel von Reisen.
Bettwanzen bleiben in der Regel lange unentdeckt: Es kann über Wochen dauern, bis ein einzelnes begattetes Weibchen eine unerwünschte Bettwanzenkolonie aufgebaut hat. Die Reaktionen beim Menschen können folglich um Monate verspätet auftreten. Abhilfe kann in den meisten Fällen nur ein Kammerjäger schaffen. Von eigenem Handeln mittels Insektizide wird unbedingt abgeraten.
Vorbeugend sollten Hotelbewohner ihr Bett, Steckdosen, Lampen und Nachttische auf stecknadelkopfgroße Kotstückchen untersuchen. Koffer und Reisetaschen sollten nicht in unmittelbare Nähe des Bettes gelagert werden.
Das Zentrum für Reise- und Tropenmedizin warnt auch vor Krätzmilben, die infolge schlechter Hygiene auftreten können, aber einfacher zu behandeln sind. Ferner können auch Sandflöhe und Hakenwürmer, insbesondere aus Lateinamerika und Karibik zunehmen. Erstere können unter Zehennägeln und -zwischenräumen den Betroffenen warzenähnliche Ausschläge bescheren.
Hier sollte ein Arzt herangezogen werden. Hakenwürmer verursachen einen unangenehmen Juckreiz, verschwinden aber nach einigen Wochen wieder.
Grätzel von Grätz, P.
Der Parasit in meinem Bett
Ärzte Zeitung online
4/2016